Zeitreise ins Jahr 1986: Der BSC steigt in die KLB ab

Als es nicht am Können fehlte, aber an der richtigen Einstellung

(wh) - Im dritten Teil unserer Zeitreise drehen wir das Rad ins Jahr 1986 zurück, als der BSC (der anno 1977 gegründete Vorgängerklub des FC Wacker) aus der Kreisliga A abstieg.

Selbst ein Trainerwechsel in der Schlussphase der Meisterschafts-Saison 85/86 (das Gespann Bernd Wahl/Tibi Besu löste Karl Mutschler ab) half nicht mehr. Denn: Im letzten, alles entscheidenden Punktspiel gegen den SV Ellwangen - in dem sich die Mannschaft mit einem Sieg retten können hätte - sprang nur ein 1:1 heraus.

Dabei hatten die Verantwortlichen frühzeitig vor dem Fall gewarnt und eindringlich an die Spieler der Ersten appelliert. Sogar schriftlich, wie in der damaligen, vierteljährlich erscheinenden Vereins-Broschüre „BSC aktuell“. In der vierten Ausgabe des Jahres 1985 fragte sich Spielleiter Erich Renner (Foto links): „Woran kann es liegen, dass die Vorrunde so enttäuschend verlief und wir auf dem letzten Tabellenplatz liegen? Da drei Mannschaften aus der KLA absteigen, müsste eigentlich jedem Spieler klar sein, worum es geht. Einige Spieler müssten eine bessere Einstellung zeigen und eine größere Willenskraft, um den Abstieg zu verhindern.“

In der gleichen Ausgabe von „BSC aktuell“ erklärte der damalige Trainer Karl Mutschler, warum die Mannschaft in die prekäre Lage geraten war. „Teilweise bedingt durch Pech und Unvermögen wurden leichtfertig Punkte verschenkt insbesondere zu Hause.“ Des Weiteren habe er wegen der Verletzungen der Spieler Gerhard Hipp, Kalli Wagenblast, Bernd Wahl und Uwe Huchler, aber auch wegen Formschwankungen sogenannter Leistungsträger die Mannschaft ständig umbauen müssen.

Zu welchen Leistungen seine Schützlinge eigentlich fähig seien, hätten sie im Spiel gegen Ringschnait gezeigt, als ihnen ein überzeugender Sieg gelang. Wahre Berge hätten sie dabei versetzt, dank kolossaler Leistungsbereitschaft, Kameradschaft und dem Einhalten der taktischen Marschroute. Mutschler weiter: „Hoffentlich hat die Mannschaft diesen Weg kapiert und kämpft mit der Vorstandschaft und dem Trainer um das erklärte Ziel.“ Zufrieden zeigte er sich dagegen mit den Leistungen der Reserve in der Vorrunde: Für deren „beachtlichen dritten Platz und den Aufschwung“ sei Spielführer Martin Zipfel (Foto rechts) mitverantwortlich gewesen.

Die Worte von Renner und Mutschler fand offenbar kein rechtes Gehör bei der individuell so stark bestückten Mannschaft, die sich aber nur selten als Einheit präsentierte und daher am Ende der Saison 85/86 zurecht in die Kreisliga B abstieg. Worin der neue Spielleiter Gerhard Pahl "beileibe keinen Untergang" sah, sondern einen Neubeginn.  

Pahl in der zweiten Ausgabe von "BSC aktuell" im Jahr 1986: „Zwei von drei Voraussetzungen für den Wiederaufstieg im kommenden Jahr sind gegeben: Erstens stehen Vorstandschaft und Vereinsführung voll hinter der 1. Mannschaft und zweitens ist der Trainer für die kommende Saison mit Winfried Hummler gefunden. Die dritte Voraussetzung ist von den Spielern zu erfüllen. Sie müssen in dieser ungewohnten Situation klaren Kopf behalten und sich nicht von Außenstehenden irritieren lassen. Deren "gute Tips" münden meistens in dem Ratschlag, zu einem anderen Verein zu wechseln. Nur ist das die schlechteste aller Empfehlungen, weil sie dem Einzelnen in den seltensten Fällen nützt. Dafür ließen sich beliebig viele Beispiele anführen.

Bleibt die jetzige 1. Mannschaft zusammen und stößt aus der A-Jugend des BSC der eine oder andere Spieler zum Kader der Aktiven hinzu, dann sollte der direkte Aufstieg in der nächsten Saison geschafft werden. Dieses Ziel kann aber nur das Kollektiv erreichen. Nicht der Einzelne, er ist nur ein Glied in der Kette, ist Teil des Ganzen.

In dieser Situation kann jeder Spieler aus dem Aktivenbereich beweisen, was ihm sein BSC wert ist. Jetzt heißt es zusammenhalten und den Wiederaufstieg gemeinsam in Angriff nehmen. Deswegen kann die Parole nur lauten: Kopf hoch - jetzt erst recht!“

Indes: Besagte Aufstiegsambitionen mussten Spielertrainer Winfried Hummler und Co ganz früh abhaken. Sie steigerten sich zwar - nach ganz schwacher Vorrunde - in der Rückserie gewaltig, kamen am Ende der Saison 86/87 aber nicht über einen Platz im Mittelfeld hinaus.

Besser lief es erst in den folgenden beiden Spielzeiten, als das Team zweimal hintereinander aufstieg und so den Durchmarsch in die Bezirksliga schaffte.    

Unser obiges Mannschaftsfoto zeigte die glücklose BSC-Erste in der Saison 1985/86, hinten, von links: Trainer Karl Mutschler, Stefan Nowack, Gerhard Hipp, Uwe Huchler, Volker Ehnis, Bernd Wahl, Alfred Strozda, Peter Weisser, Spielleiter Erich Renner. - Vorne, von links: Oliver Spielbauer, Andreas Weisser, Marc Kohlhöfer, Klaus Ruschek, Volker Wagenhals, Jogi Menster.

Nicht auf dem Bild sind Matthias Lübbers, Hüseyin Köksal und Thomas Maier. Sie wurden damals in der Winterpause verpflichtet, konnten aber den Abstieg - trotz ihrer Erfahrungen aus vielen Einsätzen in höherklassigen Mannschaften - auch nicht mehr verhindern.

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