Rings./Mittelb. I - FCW I 2:2 (0:2)

Schon wieder wirkt der Auswärtsfluch in der Nachspielzeit

(wh) - Unglaublich, aber wahr: Unsere Erste (13.) hat beim Tabellenzweiten SGM Ringschnait/Mittelbuch zum dritten Mal hintereinander in einem Auswärtsspiel mit dem letzten Angriff in der Nachspielzeit (97.) den Ausgleich kassiert. Und erneut war es ein langer Ball, der nicht verteidigt werden konnte und zum 2:2 führte. Für Wackers 2:0-Führung zur Pause sorgte der überragende Ersin Cerimi (rechts im Bild), die Gastgeber profitierten von einem Eigentor von Tim Scherff, einer Ampelkarte für Epoh Senito Epee Noando (72.) und besagtem Lucky Punch durch Julian Kloos.

Die Enttäuschung bei Spielern, Verantwortlichen und Anhängern des FC Wacker war riesig, als die Hausherren in der 97. Minute nach einem langen Ball doch noch zum 2:2-Ausgleich kamen und der Schiedsrichter sofort drauf abpfiff. Schon zum dritten Mal hintereinander erlebten die Blaugelben dieses Auswärts-Szenario in kurzer Zeit: in Achstetten, in Schwendi und nun auch in Mittelbuch.

Zurecht regten sich die Wackeraner hernach über verschiedene Umstände auf: über den Schiedsrichter, der statt der angekündigten sechs Minuten nämlich sieben Minuten nachspielen ließ. Warum auch immer? Oder über den Fußball-Gott, der derzeit einfach nicht auf Seiten unserer Mannen steht. Stimmt alles, hilft aber alles nix. Fakt ist dagegen, dass der FCW am Ende wieder zwei Punkte "verschenkte" und damit auf den vorletzten Platz zurückgefallen ist.

Fakt ist auch, dass das Resultat insgesamt den gezeigten Leistungen entsprach, wenngleich es zu besagtem Zeitpunkt wie ein Nackenschlag wirkte.
Denn: Die SGM hatte mehr Spielanteile, vergab ein paar hochkarätige Chancen, darunter einen Handelfmeter (73.), den Golabin Pereski parierte. Glück hatte Wacker auch, als ebendieser Pereski in der Nachspielzeit einen Ball, den die meisten schon drin gesehen hatten, an den Pfosten lenkte.

Andererseits hätte das alles wahrscheinlich keine Rolle gespielt, wenn Wackers eingewechselter Krystian Kondarewicz in der Schlussphase seine Riesenchance zum 3:1 verwertet hätte, statt nur den Pfosten zu treffen. Ihm deswegen irgendwelche Vorwürfe zu machen, wäre aber genau so unsinnig, wie die Schuld beim ansonsten bärenstarken Epoh Senito Epee Noando zu suchen, der wegen eines Foul- bzw. eines kurz darauf folgenden Handspiels in der 72. Minute die Gelb-Rote Karte sah und Wacker fortan in Unterzahl spielen musste.

Das tat natürlich auch Wacker-Trainer Markus Wolfangel nicht. Im Gegenteil: Er rief seine Mannschaft direkt nach dem Schlusspfiff zusammen, um "das Positive" hervorzuheben. Zurecht, denn kämpferisch und läuferisch wusste sie in jeder Phase zu überzeugen und auch mit der veränderten taktischen Marschroute kam sie prima zurecht. Schade, dass sie in der zweiten Halbzeit - trotz ihrer 2:0-Führung zur Pause - einfach zu wenig Ruhe und Abgezocktheit an den Tag legte. Zahlreiche unnötige Ballverluste waren die Folge, womit die niemals aufsteckenden Gastgeber "aufgebaut" wurden.     

Nichtsdestotrotz und gerade jetzt gilt es, klaren Kopf zu behalten und mit gleicher Leidenschaft ins nächste Spiel zu gehen. Mag wie eine Durchhalteparole klingen, ist aber die einzig sinnvolle Herangehensweise.

Fazit von Wacker-Trainer Markus Wolfangel: "Eine starke kämpferische Leistung von der ersten bis zur 97. Minute. Die Mannschaft hat die Vorgaben gut umgesetzt und das Zentrum wirkungsvoll dicht gemacht. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir den Gegner kaum zur Entfaltung kommen lassen. In der zweiten Hälfte waren wir teilweise wieder zu schlampig im Spiel nach vorne. Leider haben wir das 3:1 nicht gemacht. Und am Schluss dann leider wie immer ein Last-Minute-Tor eingefangen."

Tore: 0:1 Ersin Cerimi (21.), 0:2 Ersin Cerimi (39.), 1:2 Tim Scherff (63., Eigentor), 2:2 Julian Kloos (90.+7).

Gelb-Rote Karte: Epoh Senito Epee Noando (72./FC Wacker, Handspiel).

Besonderes Vorkommnis: Wacker-Keeper Golabin Pereski hält Handelfmeter (73.) von Luca Ruedi (SG Ringschnait/Mittelbuch).

SG Ringschnait/Mittelbuch: Giorno Nico, Anthony Procopio, Simon Boscher (88./Steven Voigt), Leo Hellgoth (85./Julian Kloos), Manuel Schlichthärle, Patrick Sowa, Marco Münst (85./Nicolai Kramer), Michael Weber, Michael Lämmle (55./Martin Sowa), Luka Wiest, Luca Ruedi (81./Michael Wiest).

FC Wacker: Golabin Pereski - Epoh Senito Epee Noando, Liridon Sylaj,  Benjamin Klamert - Tim Scherff, Manuel Mohr, Daniel Rulani (62./Krystian Kondarewicz), Jürgen Michel (46./Jakob Kolesch), Giovane Eisler - Ersin Cerimi, Boris Nji (92./Felix Werner).

Schiedsrichter: Alessandro Winter (Herbertingen).

Nächstes Spiel: FC Wacker - SV Burgrieden (Sonntag, 29. Oktober um 15 Uhr).

 

Fotos: Charly Achberger + Heiko Kellner

Zurück

Diese Seite auf den sozialen Netzwerken teilen: