Dettingen I - FCW I 2:3 (0:0)

Trotz des ersehnten Befreiungsschlages kommt keine rechte Freude auf

(wh) - In der letzten Partie vor der Winterpause hat unsere Erste (10.) bei Schlusslicht SV Dettingen den ersehnten und erhofften Befreiungsschlag gesetzt: Nach neun Spielen ohne Sieg glückte ihr mit dem 3:2 (0:0) endlich wieder mal ein Dreier. Zudem gingen für die Wacker-Torschützen Benjamin Klamert (2) und Gino Eisler (rechts im Bild) wochenlange (persönliche) Ladehemmungen zu Ende. Auf Dettinger Seite trafen Eren Karadeniz und Tobias Walker. Wacker-Verteidiger Epoh Senito Epee Noando sah in der Nachspielzeit die Rote Karte.

Dass sich nach dem ebenso wichtigen wie hochverdienten Dreier große Enttäuschung und Ernüchterung unter die Siegesfreude mischten beim FC Wacker, hatte mit seinem einmal mehr überragenden Innenverteidiger Epoh Senito Epee Noando zu tun: Der hatte seine Emotionen in einigen Situationen nämlich einfach nicht unter Kontrolle. Bei seinem ersten Ausraster in der 28. Minute "stach" er seinem Mitspieler Jürgen Michel mit dem Finger ins Auge. Vorausgegangen war eine sehr lautstarke, aber inhaltlich berechtigte Kritik Michels an Epoh. Der angeschlagene Michel konnte und wollte nach dem "Angriff" seines Teamgefährtens nicht mehr weiterspielen und ließ sich verständlicherweise auswechseln.

Wacker-Trainer Markus Wolfangel räumte hinterher ein, dass er eigentlich Epoh vom Platz hätte holen müssen, aber aus zwei Gründen davon absah: Zum einen habe Michel ihn darum gebeten, Epoh weiterspielen zu lassen, zum anderen sei er auch in der "Zwickmühle" gewesen, weil Epoh einfach ein starker Spieler sei und es um drei überaus wichtige Punkte gegangen sei.   

In der 76. Minute handelte sich dann Epoh weit in der gegnerischen Hälfte eine gelbe Karte ein, nachdem er einen Gegenspieler zu Fall gebracht hatte, obwohl das Spiel längst unterbrochen war. Ob absichtlich oder unabsichtlich, wie Epoh beteuerte, mag dahingestellt bleiben. War letztlich auch bedeutungslos, zumal der Vorfall auch keine weiteren Folgen hatte. Im Gegensatz zu einer Aktion in der 91. Minute, als Epoh beim Stande von 3:1 nach einem Zweikampf einem auf dem Boden liegenden Gegenspieler aufs Bein trat - was der danebenstehende Schiedsrichter mit Rot ahndete, weil er Epohs Handlung (offenbar) als vorsätzlich bewertete.

Worauf die Dettinger Morgenluft witterten und ihre bis dato meist sehr überschaubaren Offensivbemühungen plötzlich zahlreicher und gefährlicher wurden. Während beim nunmehr in Unterzahl spielenden FC Wacker Nervosität ausbrach, die die Gastgeber in der 95. Minute prompt mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 nutzten. Danach hätte sich die Unseren beinahe noch den Ausgleich gefangen, diesmal aber hatten sie bei einer Riesenchance des SVD den Dusel gottseidank auf ihrer Seite - im Gegensatz zu einigen Spielen in den Vorwochen. 

Noch ein paar Anmerkungen zum Wesentlichen und zu ein paar Erkenntnissen, die angesichts angeführter Vorfälle leider weit in den Hintergrund rückten. Erstens: Wacker machte mit dem Sieg wertvollen Boden gut im Abstiegskampf, kletterte auf Platz zehn, was nach aktuellem Stand allerdings (noch) nicht zum Klassenerhalt reicht. Zweitens: Die Mannschaft hat besagten internen Zwischenfall relativ gut weggesteckt, beherrschte das Spiel über weite Strecken und gewann letztlich hochverdient. Drittens: Der zweimal erfolgreiche Benjamin Klamert und der einmal - mittels spektakulärem Freistoß aus spitzem Winkel - treffende Gino Eisler beendeten ihre wochenlangen Torflauten und können nun entspannt(er) in die Winterpause gehen.

Im Gegensatz zun den Wacker-Verantwortlichen, die in den nächsten Tagen wohl ein paar Probleme aufzuarbeiten haben. Möge es ihnen gelingen und vernünftige Lösungen gefunden werden. Eine wochenlange Sperre des Verbandes für Epoh Senito Epee Noando (in den ersten Spielen im Frühjahr) werden sie vermutlich aber nicht verhindern können. Update: Epoh hat sich mittlerweile bei Jürgen Michel entschuldigt. Und sie haben sich zu einem Gespräch getroffen, dabei alles ausgeräumt. Respekt an beide Spieler.

Fazit von Wacker-Trainer Markus Wolfangel: "Endlich haben wir mal einen Dreier eingefahren. Nicht selbstverständlich, da wir heute Dinge auf dem Platz ausgetragen haben, die dort nicht hingehören beziehungsweise nicht passieren dürfen. Das hat es uns teilweise schwer gemacht, uns aufs Spiel zu konzentrieren. Von daher kann ich mich über den Sieg nicht freuen."

Tore: 0:1 Benjamin Klamert (47.), 1:1 Eren Karadeniz (69.), 1:2 Benjamin Klamert (70.), 1:3 Giovane Eisler (82.), 2:3 Tobias Walker (95.).

Rote Karte: Epoh Senito Epee Noando (91./FCW), Nachtreten.

SV Dettingen: Daniel Simmling, Tobias Walker, Lukas Überle (77./Torben Bicker), Ron Bicker, Julian Weiher (63./Jochen Kern), Lucas Scherer (83./Mike Fischer), Bastian Fischer, Jonas Weiß (84./Luca Häußler), Timo Hörmann (77./Lukas Weiß), Dominik Kalbrecht, Eren Karadeniz.

FC Wacker: Fabio Schuhmacher - Karsten Ordon, Epoh Senito Epee Noando, Liridon Sylaj,Tim Scherff - Manuel Mohr, Jürgen Michel (28./Manuel Braig), Giovane Eisler (88./Lukas Höchst) - Benjamin Klamert (80./Sven Gerster), Ersin Cerimi (85./Daniel Rulani), Boris Nji (86./Felix Werner).

Schiedsrichter: Daniel Münch (Tiefenbach).

Nächstes Spiel: FCW I - SV Baustetten I (Sonntag, 17. März um 15 Uhr).

Im Vorspiel der zweiten Mannschaften holte sich der SV Dettingen mit seinem 2:1 (1:0)-Sieg die Herbstmeisterschaft in der Kreisliga B I. Wackers Tor erzielte Daris Demeter, für Dettingen trafen Jürgen Göppel und Mike Fischer.

Fotos: Charly Achberger

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